Was Sie über Augendruck wissen sollten
Medizinisch geprüft von Kristýna Koncová, Optometristin, am 05. 12. 2025 Verfasst von Colin Asher
Vielleicht haben Sie schon einmal von „hohem Augendruck” oder „okulärer Hypertension” gehört und fragen sich, ob Sie von dieser schwerwiegenden Erkrankung betroffen sind. Was ist eigentlich normaler Augendruck? In diesem Artikel erfahren Sie mehr über normalen Augendruck und erhalten Antworten auf einige häufig gestellte Fragen wie „Was sind unsichere Augendruckwerte?”, „Wann ist der Augendruck zu niedrig oder zu hoch?” und „Wie kann ich meinen Augendruck senken?”.
Was ist Augendruck?
Laut der American Academy of Ophthalmology liegt der typische Bereich für den Augendruck zwischen 10 und 20 mmHg1. Um jedoch zunächst zu verstehen, was Augendruck eigentlich ist, muss man den „Intraokularen Druck” (IOD) betrachten, der sich auf den Druck der Flüssigkeit im Inneren des Auges bezieht. Der menschliche Körper ist so konzipiert, dass er diese Flüssigkeit, die als Kammerwasser bezeichnet wird, automatisch ableitet und so den Druck im Inneren Ihrer Augen reguliert. Probleme treten auf, wenn zu viel oder zu wenig Kammerwasser im Auge vorhanden ist. Obwohl ein Druckanstieg durch überschüssige Augenflüssigkeit schmerzhaft klingen mag, wird diese Erkrankung häufig ohne schmerzhafte Symptome diagnostiziert, was sie zu einer schwer zu erkennenden Erkrankung macht. Aus diesem Grund sind Untersuchungen beim Augenarzt so wichtig.
Darüber hinaus besteht das Risiko einer Glaukomerkrankung, wenn Ihr Augeninnendruck über einen bestimmten Wert ansteigt und unbehandelt bleibt. Eine ausführlichere Erklärung finden Sie in unserem vollständigen Blogartikel über Glaukom. Bei der Betrachtung solcher Fragen stellt sich häufig die Frage, ob der Augendruck mit dem Blutdruck zusammenhängt. Obwohl es sich um zwei getrennte Erkrankungen handelt, haben Menschen mit hohem Blutdruck ein erhöhtes Risiko für ein Glaukom.
Was beeinflusst den Augendruck?
Alter, Übergewicht, Bluthochdruck, Diabetes, Hyperglykämie, Luftverschmutzung und eine familiäre Vorbelastung für Glaukom können zu erhöhtem Augendruck führen.2 Darüber hinaus können Nebenwirkungen von Medikamenten und Augenverletzungen die Erhöhung des Augendrucks beschleunigen. Die Flüssigkeitsansammlung tritt häufig auf, wenn der Abflusskanal für das Kammerwasser verstopft ist.
Wie wird der Augendruck gemessen?
Ein Augenarzt kann Ihren Augendruck mit einem Tonometrietest messen. In vielen Fällen kann dies berührungslos durch einen kleinen Luftstoß gegen Ihre Hornhaut erfolgen. Bei anderen Tonometrietests werden die Augen mit Tropfen betäubt.
Hoher Augendruck
Faktoren wie fortgeschrittenes Alter tragen zu erhöhtem Augendruck bei, aber es gibt bestimmte Maßnahmen, die Sie ergreifen können, um die Situation zu entschärfen.
Was kann ich tun, um den Augendruck zu senken?
Die richtige Ernährung ist wichtig, um einen gesunden Augendruck zu erhalten. Lebensmittel mit hohem Gehalt an Natrium, gesättigten Fetten, Zucker und Koffein können sich negativ auf den ordnungsgemäßen Abfluss der Augenflüssigkeit auswirken. Verschiedene Studien haben genau untersucht, wie sich unterschiedliche Schlafgewohnheiten auf den Augendruck auswirken. Kurz gesagt steigt der Augendruck im Liegen an, und generell lässt sich sagen, dass auch ein Ungleichgewicht der Schlafhormone zu einem Anstieg führt. Zu wenig und zu viel Schlaf können sich negativ auf die Augen auswirken, daher werden regelmäßige und gesunde Schlafgewohnheiten empfohlen.3 Der Augeninnendruck kann auch steigen, wenn große Mengen an Flüssigkeit, sogar Wasser, schnell konsumiert werden. Studien haben außerdem gezeigt, dass Paracetamol und Cannabinoide den Augendruck senken können.4
Erhöht Stress den Augendruck?
Die genaue Art und Weise, wie Stress den Augendruck beeinflussen kann, ist umstritten, jedoch ist die negative Auswirkung von Stress auf den menschlichen Körper und insbesondere auf die Augen gut dokumentiert. Wenn der menschliche Körper unter Stress steht, schüttet er Hormone wie Adrenalin und Cortisol aus, die die Sinne für potenzielle Gefahren schärfen. Diese Anregung führt zu einer Erweiterung der Pupillen und kann mit der Zeit zu einer erhöhten Belastung der Augen führen. Diese Art von Stressreaktion ist insbesondere schädlich für Ihren Sehnerv, einen Teil des Auges, der durch erhöhten Druck beeinträchtigt wird. Gesunde Sehnerven mit guter Durchblutung sind widerstandsfähiger gegen Schäden durch Glaukom.
Behandlung von erhöhtem Augendruck
Behandlungen zur Senkung eines erhöhten Augendrucks umfassen verschreibungspflichtige Augentropfen oder Medikamente, die den Abfluss der Augenflüssigkeit verbessern oder die Flüssigkeitsmenge verringern. Diese Methoden sind wahrscheinlich der schnellste Weg, um den Augendruck zu senken. In schwereren Fällen können Laserbehandlungen oder Operationen durchgeführt werden, um den Abflusskanal zu verbessern.
Niedriger Augendruck
Obwohl Ihr Körper dafür ausgelegt ist, die Augenflüssigkeit auf ein ideales Maß zu regulieren, können auch Probleme durch einen zu niedrigen Augendruck entstehen. Dieser Zustand, auch als okuläre Hypotonie oder Hypotonie bezeichnet, wird hauptsächlich durch zwei Faktoren verursacht: zu wenig Kammerwasser oder eine zu starke Ableitung des Kammerwassers.
Risiken im Zusammenhang mit niedrigem Augendruck
Wie bei hohem Augendruck sind die Symptome von niedrigem Augendruck möglicherweise nicht sehr auffällig, können aber im Laufe der Zeit große Schäden verursachen. Das Kammerwasser versorgt das Auge mit Nährstoffen und Sauerstoff und transportiert Abfallstoffe ab – es ist daher wichtig, dass die richtige Menge davon durch das Auge fließt.5
Wenn das Auge nicht über genügend Druck verfügt, um sich selbst zu regulieren, ist es wie ein Ball ohne genügend Luft.6 Dieser fehlende Druck kann die strukturelle Integrität des Auges beeinträchtigen. In extremen Fällen kann es, wenn sich die Struktur des Auges aufgrund des niedrigen Augendrucks zu verschlechtern beginnt, zu schwerwiegenden Problemen wie einer Netzhautablösung kommen.
Behandlung von niedrigem Augendruck
Es gibt sowohl chirurgische als auch nicht-chirurgische Behandlungsmethoden für niedrigen Augendruck. Viele Behandlungen für niedrigen Augendruck befassen sich mit Bläschen, die die Regulierung der Kammerwasserflüssigkeit negativ beeinflussen. Die Reduzierung von Bläschen kann nicht-chirurgisch erfolgen, und da das Auge ein sehr empfindlicher Bereich ist, wird diese Methode vorzugsweise angewendet, bevor invasivere Behandlungen versucht werden.
Schlusswort von Lentiamo
Wir hoffen, Ihnen mit diesem Artikel einige nützliche allgemeine Informationen gegeben zu haben, die Ihnen helfen, einen normalen Augendruck zu erreichen. Wie immer empfehlen wir Ihnen, sich für eine individuellere Beratung an Ihren Augenarzt zu wenden. Wie oben erwähnt, können regelmäßige Besuche beim Augenarzt Ihnen helfen, Probleme zu erkennen, bevor sie zu etwas Ernsthaftem werden.
Quellen
1. American Academy of Opthalmology, Eye Pressure
2. The National Library of Medicine, Risk factors associated with elevated intraocular pressure...
3. Harvard Health Publishing, Poor sleep linked to a common cause of blindness
4. The National Library of Medicine, Intraocular pressure-lowering effect of oral paracetamol...
5. The National Library of Medicine, Ocular Hypotony
6. American Academy of Opthalmology, What is low eye pressure and does it cause any damage to your eyes?
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